Ein Kurzporträt der Friedensnobelpreisträgerin, Autorin des weltberühmten Buches „Die Waffen nieder!“, Bertha von Suttner (1843-1914).

Bertha von Suttner war eine engagierte Pazifistin, Frauenrechtlerin und Schriftstellerin. Geboren in eine adlige Familie als Tochter des österreichischen Offiziers Graf Kinsky am 9. Juni 1843, war ihr weder der Einsatz für Frieden in die Wiege gelegt, noch war vorherzusehen, welche wichtige Persönlichkeit sie eines Tages für die Friedensbewegung werden sollte.

Sie studierte Sprachen und Musik und begann, nachdem ihre Mutter Berthas Erbe verspielt hatte, als Gouvernante und danach für Alfred Nobel zu arbeiten, wo sie dessen pazifistischen Gedanken kennenlernte. Nachdem sie 1876 heimlich den Schriftsteller Arthur von Suttner geheiratet hatte, worauf dieser enterbt wurde, war das Paar gezwungen, selbst für den Lebensunterhalt aufzukommen und emigrierte nach Georgien. 1877 begann der Russisch-Türkische Krieg, währenddessen sich das Paar durch Schreiben verdingte. Bertha begann sich mit den Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung zu befassen, was in Folge ihre bisher aristokratisch geprägte Weltanschauung veränderte.

Nach ihrer Rückkehr nach Österreich entstand 1889 ihr Roman „Die Waffen nieder“, der weltberühmt wurde. Er schildert die Schrecken des Krieges einfühlsam aus Sicht einer Ehefrau und machte Bertha von Suttner zu einer der führenden Personen in der sich gerade bildenden Friedensbewegung. Sie hielt Vorträge in vielen Ländern, nahm an zahlreichen Friedenskongressen teil. Ihre Reisen führten sie bis in die USA, wo die Friedensbewegung bereits eine bedeutendere Rolle spielte als hierzulande. Sie war Gründerin der Österreichischen, Deutschen und Ungarischen Friedensgesellschaft. 1893 wurde sie Präsidentin der Wiener Friedensgesellschaft und Vizepräsidentin des internationalen Friedensbüros in Bern. 1905 bekam Bertha von Suttner als erste Frau den Friedensnobelpreis für ihren unermüdlichen Einsatz gegen Gewalt und Krieg. („Dem Krieg den Krieg zu erklären“, wie sie meinte).

Kurz vor Ausbruch des verheerenden ersten Weltkrieges verlor Bertha von Suttner den Kampf gegen ihr Krebsleiden am 21. Juni 1914. Aber ihr Name, ihr Anliegen sind noch heute, über 100 Jahre später, tief in der Friedensbewegung verwurzelt. Zahlreiche Städte in Österreich und Deutschland benannten Plätze, Straßen und Schulen (so gibt es das Schulschiff „Bertha von Suttner“ an der Donau in Wien) sowie Stiftungen nach der Nobelpreisträgerin.

Viele Menschen führen den leider immer noch notwendigen Kampf gegen Krieg und für Frieden über die Jahrzehnte fort. So lädt die Solidarwerkstatt heuer gemeinsam mit anderen Friedensorganisationen zur Friedenskundgebung „Die Waffen nieder!“ „Ja zur Neutralität!“ am 9.6.2018, im Rahmen des Fair Planet Festivals in Linz ein. Beginn 15h.
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